Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken: Warnstreiks vollkommen überzogen



Berlin.
Am kommenden Dienstag, dem 17. September 2024, werden die Tarifverhandlungen 
für die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern fortgesetzt, die die 
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gemeinsam mit dem Marburger 
Bund führt. Die Ärztegewerkschaft hat schon deutlich vor Beginn der anstehenden dritten 
Verhandlungsrunde zu einem Warnstreik am 16. September 2024 aufgerufen. Für die VKA 
entbehren die Arbeitskampfmaßnahmen bei überzogenen nicht-finanzierbaren Forderungen 
jeder Grundlage.

Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA und Kaufmännischer Direktor des Städtischen 
Klinikums Dresden:
„Es ist für uns schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser 
für uns Krankenhäuser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft. In diesem Jahr erwarten 70 
bis 80 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland einen Verlust, da die Refinanzierung der 
inflationsbedingt gestiegenen Personal- und Sachkosten der letzten beiden Jahre bisher nur 
extrem unzureichend erfolgt ist. Nachdem die Entgelte der Ärztinnen und Ärzte letztmalig erst 
zum April 2024 um 4 Prozent angehoben worden sind, werden jetzt erneut 8,5 Prozent ab Juli 
dieses Jahres gefordert, zusammen mit einer deutlichen Erhöhung der Bereitschaftsentgelte 
sowie einer kompletten Umstellung der Schichtarbeit mit weiteren drastischen 
Entgelterhöhungen. Diese Forderungen haben ein Kostenvolumen von mehr als 20 Prozent – 
bei einer geforderten Laufzeit von 12 Monaten! Und wir Kliniken haben für 2024 lediglich 
Erlössteigerungen von 5,25 Prozent erhalten. Unsere Krankenhäuser würden eine Umsetzung 
finanziell nicht verkraften und im schlimmsten Fall insolvent gehen. 

Dies bedeutet nicht, dass wir nicht an einer konstruktiven Lösung für die Ärztinnen und Ärzte 
an unseren Krankenhäusern arbeiten wollen. Im Gegenteil – was der Marburger Bund 
verschweigt, dass wir in den bisherigen Verhandlungen die Bereitschaft gezeigt haben, uns 
in den bestehenden Rahmenbedingungen der Finanzierung zu bewegen. Allein dies ist von 
Seiten der Arbeitgeber bei der schlechten wirtschaftlichen Situation ein extrem großer Schritt. 
Fakt ist aber auch, dass wir die Gewerkschaftsforderungen keinesfalls in dieser Form 
umsetzen können.“

Der Marburger Bund fordert neben einer Entgelterhöhung um 8,5 Prozent für ein Jahr unter 
anderem eine komplette Neuregelung von Schicht- und Wechselschichtarbeit. Zusätzlich 
sollen Zeitzuschläge für die neudefinierte Schichtarbeit gezahlt werden und es werden 
zusätzliche Urlaubstage gefordert. 

„Den kommunalen Kliniken steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals. Es ist nicht 
nachvollziehbar, dass der Marburger Bund die finanzielle Situation der Häuser offensichtlich 
völlig außer Acht lässt und an seinen überzogenen Forderungen festhält. Wir appellieren an 
den Marburger Bund, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Tarifverhandlungen 
anzuerkennen und am Verhandlungstisch um eine Lösung zu ringen, anstatt die 
Krankenhäuser zu bestreiken“, so Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der VKA. „Ferner 
sollte der Marburger Bund anerkennen, dass der bestehende Tarifvertrag z.B. mit seiner 
Begrenzung der Anzahl der Bereitschaftsdienste bereits zu den besten Bedingungen für 
Ärztinnen und Ärzte unter den deutschen Tarifverträgen zählt.“ 

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ist der Spitzenverband der 
kommunalen Arbeitgeberverbände in Deutschland. Sie regelt die Arbeitsbedingungen für die 
kommunalen Beschäftigten und schließt Tarifverträge mit den zuständigen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes. Die VKA vertritt fast 10.000 kommunale Arbeitgeber in Deutschland mit rund 2,6 Millionen Beschäftigten.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.vka.de