Tarifrunde 2025 für Bund und Kommunen: Arbeitgeber- und Sparkassenverband erwarten Zukunftsinvestitionen


Die kommende kommunale Tarifrunde wird in besonderer Weise der
Zukunftssicherung dienen müssen. Darin einig waren sich der Präsident des
Kommunalen Arbeitgeberverbandes Rheinland-Pfalz, Oberbürgermeister Frank Frühauf
aus Idar-Oberstein, und der Präsident des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz,
Thomas Hirsch, bei ihrem Spitzengespräch am Dienstag (7. Januar 2025). Zentrale
Themen des Spitzengesprächs waren die Finanzlage der Kommunen, die Situation der
rheinland-pfälzischen Sparkassen und die anstehende Tarifrunde 2025 für den
öffentlichen Dienst des Bundes und der kommunalen Arbeitgeber.

Am 24. Januar 2025 startet die Tarifrunde. In Potsdam treffen dann die Vertreterinnen
und Vertreter des Bundes unter Führung der Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der
kommunalen Arbeitgeber unter Führung der VKA-Präsidentin und Gelsenkirchener
Oberbürgermeisterin Karin Welge sowie der Gewerkschaften ver.di und dbb
beamtenbund und tarifunion zusammen. Gegenstand der Tarifverhandlungen sind
insbesondere die Kernforderungen der Gewerkschaften, die Entgelte im TVöD um 8,0
Prozent, mindestens aber 350 Euro pro Monat, zu erhöhen sowie ein „Meine-Zeit-
Konto“ einzuführen, über das Beschäftigte des öffentlichen Dienstes weitestgehend frei
verfügen und je nach Guthaben über Arbeit oder Freizeit selbst bestimmen sollen.

„Der Anspruch des öffentlichen Dienstes ist und muss es bleiben, für die Bürgerinnen
und Bürger da zu sein“, stellte Frank Frühauf in seinem Statement nach dem
Spitzengespräch klar. „Gerade in Zeiten der Personal- und Finanznot erwarten wir auch
in der Tarifpolitik Zukunftsinvestitionen. Gewerkschaftsforderungen, die zulasten der
Arbeitszeit gehen, können wir unmöglich nachgeben.“ Die Gewerkschaften
argumentierten wie 2023 mit der Inflation, aber auch damit, dass die Entgelte
attraktiver und die Arbeitsbedingungen flexibler werden müssten, um gute Leute zu
gewinnen und zu binden. Dabei biete der öffentliche Dienst nicht nur sichere und
familienfreundliche Arbeitsplätze, sondern habe auch in der Corona-Pandemie und
danach große Fortschritte bei modernen Arbeitsformen gemacht, so
Oberbürgermeister Frühauf.

Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz seien hier ein gutes Beispiel, betonte Herr Hirsch.
Dank einer durchweg soliden Geschäftslage, gesunder Strukturen und einer modernen
Organisation agierten die kommunalen Geldhäuser erfolgreich am Finanzmarkt und am
Arbeitsmarkt. Viele Personalinstrumente ergänzten den TVöD auf betrieblicher Ebene –
so etwa Langzeitkonten, die im Einklang mit den betrieblichen Abläufen gestaltet
würden. „Wenn den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden Rechnung getragen ist,
setzen die Sparkassen als Arbeitgeber selbst und in der Zusammenarbeit mit den
Personalräten viel daran, den Beschäftigten Arbeitsmodelle anzubieten, die zu ihrem
Leben passen. In allen unseren Häusern hat Arbeitgeberattraktivität einen hohen
Stellenwert“, so Präsident Hirsch.

Der Kommunale Arbeitgeberverband wird die Potsdamer Tarifverhandlungen
konstruktiv, aber auch kritisch begleiten. Die rheinland-pfälzischen Sparkassen werden
als drittgrößter Beschäftigungsbereich (rd. 10.000 Beschäftigte) nach den
Kommunalverwaltungen (rd. 95.000 Beschäftigte) und den Krankenhäusern (rd. 21.000
Beschäftigte) vertreten sein. Nach dem Verhandlungsauftakt am 24. Januar 2025 sind
weitere Verhandlungsrunden für den 17./18. Februar 2025 und für den 14.-16. März
2025 angesetzt.