Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern: Konstruktive Gespräche, aber keine Einigung


Berlin. Der Marburger Bund hatte im Dezember vergangenen Jahres angekündigt, die
kommunalen Krankenhäuser ab dem 15. Januar bestreiken zu wollen. Gleichwohl hatten  sich die
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und der Marburger Bund am 7. und 8.
Januar zu neuerlichen Gesprächen in Berlin getroffen. Obwohl auch diesmal keine Einigung erzielt
werden konnte, scheint der Marburger Bund von seiner Totalblockade abzurücken.

„Seit unserer letzten Verhandlungsrunde sind einige gesetzliche Regelungen für die kommunalen
Kliniken konkretisiert worden, sodass wir nun präziser kalkulieren können, welche finanziellen
Belastungen einer Tarifeinigung für die kommunalen Krankenhäuser verkraftbar wäre. Auf dieser
Grundlage haben wir noch einmal die finanziellen Rahmenbedingungen dieser
Tarifverhandlungen geprüft“, erläutert Dirk Köcher, Verhandlungsführer auf Seiten der VKA, die
Hintergründe der erst vor wenigen Tagen vereinbarten Verhandlungsrunde. „Wir waren mit der
großen Zuversicht in die Gespräche gestartet, auf dieser Grundlage noch vor dem 15. Januar
eine Tarifeinigung erzielen zu können, obwohl auch vor dem neuen gesetzlichen
Finanzierungsrahmen klar war, dass das vom Marburger Bund geforderte Plus von rund 20
Prozent nicht ansatzweise realisierbar ist.“  

In den Verhandlungen wurden neben denkbaren Entgelterhöhungen auch weitere Themen des
Tarifkonflikts diskutiert und Einigungskorridore skizziert. Eine Einigung ist gleichwohl noch nicht
gelungen. „Unser Eindruck ist, dass auch von Seiten der Ärztegewerkschaft nun endlich
Bewegung in die Verhandlungen kommt“, fasst Köcher seine Eindrücke aus der neuerlichen
Gesprächsrunde zusammen. „Am Ende ist auch dem Marburger Bund klar, dass bei einem Streik
alle Seiten nur verlieren können. Die Hauptleidtragenden einer solchen Arbeitskampfmaßnahme
sind und bleiben die Patientinnen und Patienten, wenn Operationen verschoben und
Behandlungstermine vertagt werden müssen.“

Die VKA ist bereit, konstruktive Gespräche auch kurzfristig fortzusetzen, so der VKA-
Verhandlungsführer.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.vka.de