Berlin. Im Vorfeld der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, die am heutigen Nachmittag in
Potsdam beginnt, erklärt Karin Welge, Präsidentin und Verhandlungsführerin der Vereinigung
der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA):
„Der öffentliche Dienst steht für Verlässlichkeit und Stabilität – Werte, die gerade in der
jetzigen gesellschaftlichen Lage besonders wichtig sind. Deshalb brauchen wir in der
aktuellen Tarifrunde Lösungen mit Augenmaß.
Die finanzielle Situation der Kommunen ist mehr als ernst: Die historische Verschuldung von
160 Milliarden Euro setzt uns klare Grenzen. Bei rund 2 Prozent Inflation und stagnierender
Wirtschaft wirken Entgeltforderungen von 8 Prozent, die sich aufgrund des geforderten
Mindestbetrags von 350 Euro für die Kommunen tatsächlich auf 10 Prozent summieren,
geradezu realitätsfern.
Die geforderten Arbeitszeitverkürzungen in Form zusätzlicher freier Tage und eines
verpflichtenden Langzeitkontos würden zwangsläufig zu spürbaren Einschränkungen in den
kommunalen Dienstleistungen führen, beispielsweise in Form häufigerer oder längerer
Kitaschließzeiten oder reduzierter Bürgerservices. Diese Forderungen sehen wir deshalb
besonders kritisch.
Die stetigen Entgeltsteigerungen der vergangenen Jahre zeigen, wie sehr wir die Leistung
unserer Beschäftigten wertschätzen. Wir brauchen Lösungen, die sowohl unseren
Beschäftigten als auch der kritischen Finanzlage der kommunalen Arbeitgeber gerecht
werden. Dafür setzen wir auf einen konstruktiven Dialog mit den Gewerkschaften.“
Die Tarifverhandlungen zwischen den kommunalen Arbeitgebern und dem
Verhandlungspartner Bund, vertreten durch das Bundesinnenministerium, mit den
Gewerkschaften ver.di und dbb beamtenbund und tarifunion starten heute mit dem ersten
von zunächst drei Verhandlungsterminen. Die weiteren Termine sind angesetzt für den
17./18. Februar 2025 und vom 14. – 16. März 2025.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.vka.de